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Das Eisenbergwerk Gonzen
Die Jugendzeit auf dem Naus oberhalb Sargans

Sargans1926

Sargans wie es sich im Geburtsjahre 1926 von Arthur Dürst präsentierte.
Das Schloss mit dem darüber thronenden Berg Naus.
(Bild: Ansichtskarte aus dem Jahre 1926)

 

 

Im Jahre 1924 zog Johannes Dürst auf den Naus oberhalb des Dorfes Sargans. Wenig später kam auch seine Frau Flora dazu. Gemeinsam mit den übrigen Bergwerklern wohnten sie in den Knappenhäusern. "Man lebte wie in einer Grossfamilie" so ein späteres Zitat von Arthur Dürst. Zu weit entfernt vom Tal war man,um jeden Tag hinabzusteigen. Obwohl man auf dem Naus weitab von jeglicher Zivilisation lebte, gab es doch auch Dinge, von denen die Menschen im Tal nur träumen konnten.

So zum Beispiel eine elektrische Küche, immer genügend heisses Wasser, Zentralheizung und ein Telefon. Ja sogar der Radioempfang war bereits ab dem Jahre 1925 im Knappenhaus möglich.

Am 6. Oktober 1926 geboren, verbrachte Arthur Dürst seine Jugendzeit auf dem Naus, also auf Wartauerboden. Mit seinen Eltern erlebte er den Bergwerksbetrieb aus nächster Nähe.

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Erzabbau in einem Stollen des Bergwerkes und das herausgelöste Eisenerz
(Bilder: Bergwerk Gonzen)

 

Schon als Knabe half er als Handlanger, und auch später finanzierte er sein gesamtes Studium durch Grubenarbeit im Berwerk Gonzen.

Da es auf Naus (1000 m ü.M.) keine Schule gab musste der Bub Arthur Dürst tagtäglich zweimal einen 7,5 Kilometer langen Schulweg zu Fuss auf sich nehmen, wenn er nach Sargans (483 m ü.M.) in die Schule ging.

Seine spärlich Freizeit verbrachte er fast ausnahmslos in einer Erwachsenenwelt, in der Welt des Eisenerzabbaues. Seine einzigen Spielgefährten war einzig die Kinder des benachbarten Bauern, der den Sommer jeweils auf dem Naus verbrachte. Die Winter waren auf Naus sehr streng. Im März 1939 richtete eine Lawine sehr grosse Schäden an. Man suchte Schutz und Zuflucht in den Stollen des Bergwerkes, wo während des Krieges auch die Munition gelagert wurde.

Die besonderen Höhepunkte auf Naus waren jeweils die Tage an denen Filteams und Fotografen zu Besuch kamen. Gemäss Arthur Dürst waren es nicht wenige die den mühseligen Weg auf sich nahme. Wie man sieht war das Interesse am Bergbau schon früher vorhanden. Aber auch andere Besucher fanden den Weg auf den Naus. Ein ganz besonderer Gast war auch einst General Guisan.

Während den 20er und 30er Jahren erstellte Arthur's Vater, er war auch ein begeisterter Amateurfotograf, eine Vielzahl von Glasplattenfotografien (Vorgänger der heutigen Lichtbilder).

1951 verliessen seine Eltern den Naus und zogen hinab ins Tal nach Sargans. Seine Verbundenheit und Liebe zu diesem Berg war durch das jedoch nicht gebrochen. "Ich habe immer noch grosse Achtung vor den Bergwerklern. Es sind sehr ehrliche Menschen", betonte Arthur Dürst jeweils. Es stimmte ihn sehr traurig wie er später mitansehen musste, wie sein ehemaliges Elternhaus und die übrigen Bauten des Bergwerkeszerfielen. Aus Sicherheitsgründen wurden die verbliebenen Gebäude im Jahre 1983 durch das Militär gesprengt.

Aus Verbundenheit zum Eisenbergwerk und zu Sargans war Arthur Dürst bis zu seinem Tode Mitglied der Knappenvereinigung Gonzenbergwerk.

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