Name
Die verschiedenen Briefkästen der Post
 
       
Text Die bisherigen Modelle

Ab dem Jahre 1849 übernahm die eidgenössische Post in der gesamten Schweiz das Postwesen, das bisher von den diversen kantonalen, regionalen und privaten Postdiensten wahrgenommen worden ist. Auch wenn eine gesamthafte Vereinheitlichung angestrebt wurde gelang dies zwar in Bereichen wie den Beförderungstaxen, unsere Briefkästen waren aber immer noch individuell und vor allem noch nicht gelb.

Hauptsächlich dominierten noch die dunkelroten und die dunkelgrünen Farbtönen bei den Briefeinwürfen. Erste erkennbare Vereinheitlichungen im Bezug auf Format und Aussehen entstanden um 1920. Das für uns heute so selbstverständliche Postgelb hielt aber bei den Briefeinwürfen erst im Jahre 1939 Einzug, bislang markierten damit die PTT-Betriebe nur ihre Postfahrzeuge.

Die bisherigen und uns so vertrauten Briefkästen gab es eigentlich in 5 verschiedenen Grössen nebst einigen zusätzlichen Sondermodellen, wie beispielsweise antike historische Einwürfe resp. Anpassungen der eigentlich standardisierten Modelle an die örtliche Begebenheiten.

Abbildung Bezeichnung und ungefähre Masse und Beschrieb
Grösse 1 antik (historisch)

36 x 27 x 18 cm

Für kleinformatige Briefe bis B5 geeignet.
Der Einwurf von grösseren Sendungen oder Filmtüten war nicht möglich.

An Standorten mit meist historischer Umgebung können auch noch ältere und individuellere Modelle im Einsatz stehen.

Grösse 1

40 x 35 x 20 cm

Für kleinformatige Briefe bis B5 geeignet.
Der Einwurf von grösseren Sendungen oder Filmtüten war nicht möglich.

Der Einwurf von Filmtüten war ursprünglich nicht möglich, wurde später teilweise jedoch mittels einer zusätzlichen Vertiefung nachgerüstet.

Grösse 2

50 x 40 x 20 cm

Schwergewichtig für kleinformatige Briefe bis B5 vorgesehen, der Einwurf von grösseren Sendungen bis B4 war bedingt möglich, sofern der Brief ein wenig formbar war und nicht starr.

Der Einwurf von Filmtüten war ursprünglich nicht möglich, wurde später teilweise jedoch mittels einer zusätzlichen Vertiefung nachgerüstet.

Grösse 3

76 x 40 x 28 cm

Für grossformatige Briefe bis B4 geeignet.
Der Einwurf von grösseren starren und nicht biegbaren Sendungen bedingt möglich.

Filmeinwurf vorhanden.

Grösse 4

95 x 45 x 45 cm

Für grossformatige Briefe bis B4 geeignet.
Auch der Einwurf von grösseren starren und nicht biegbaren Sendungen bis B4 war möglich.

Filmeinwurf vorhanden.

Autobriefkasten

etwa
70 x 45 x 45 cm

Für grossformatige Briefe bis B4 geeignet.
Auch der Einwurf von grösseren starren und nicht biegbaren Sendungen bis B4 war möglich.

Filmeinwurf vorhanden.

Diese Modelle werden aus unserem Alltag verschwinden und durch die neuen Briefeinwürfe 2010 ersetzt. Aber auch die bisherigen und bei uns ausser Betrieb genommen Modelle werden einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt. Die Schweizerische Post überlässt diese stabilen Kästen kostenlos anderen Postverwaltungen in ärmeren Ländern und leistet damit einen wertvollen und sinnvollen Beitrag in der Entwicklungshilfe und der internationalen Zusammenarbeit.

Alte und ausser Betrieb genommene Briefeinwürfe werden aus verständlichen Gründen weder an Private verkauft noch verschenkt.

Herzlichen Dank der Schweizerischen Post für die zu Verfügung Stellung dieser Masse und Informationen

 

   
Abbildung
Bildtext Grosser alter Briefkasten (Grösse 4) mit Wertzeichenautomat FRAMA beim Kiosk Kunsthaus.
Aufnahme vom 5. Juni 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Text Der weiss-gelbe Prototyp BE2010

Die untenstehende Abbildung mit dem gelb/weissen Briefeinwurf ist heute nicht mehr aktuell. Dieses Model war 2005 lediglich ein Prototyp und wurde so nie in Betrieb gesetzt sondern nach der Evaluationsphase dem Museum für Kommunikation in Bern übergeben. Die offiziellen Briefeinwürfe der Post sind auch heute nach wie vor einheitlich gelb. Ab dem 15. März 2010 bis Juni 2010 werden die Briefeinwürfe in der Stadt Zürich ausgewechselt.

Quelle: Hr. U. Köchli, PostMail, Projektleiter Briefeinwurf 2010
Herzlichen Dank Herr Köchli für diese interessante und fundierte Information und Präzisierung zum BE2010

 

   
Abbildung
Bildtext Der Prototyp des modernen Briefeinwurfes 2010 noch in gelb-weiss gehalten, schaffte es in dieser Farbkombination
nur ins Museum für Kommunikation in Bern.
Bildquelle Die Schweizerische Post, Bern
       
Text 2006 - Die Post modernisiert ihre Briefeinwürfe

Die Schweizerische Post will bis 2010 ihre rund 20 000 Briefeinwürfe erneuern und vereinheitlichen. Die neuen Briefeinwürfe werden mit einer Informationsfläche für die Kunden, mit breiten Einwurfmöglichkeiten (B4), einer Rückhaltesperre, einem Sicherheitsschloss und einem Einsichtsschutz ausgestattet. Damit verschwinden die bestehenden 13 unterschiedlichen Modelle aus dem Landschaftsbild. Die Beschaffung der neuen Briefkästen wird international ausgeschrieben. Die ersten neuen Modelle werden voraussichtlich Ende 2006 installiert.

Die Briefeinwürfe der Schweizerischen Post sind heute – historisch bedingt - sehr unterschiedlich gestaltet. Deshalb hat die Post in den letzten Monaten zusammen mit der Kundschaft verschiedene neue Modelle getestet. Jetzt hat die Konzernleitung die Wahl getroffen: Der modern gestaltete Briefeinwurf der Zukunft ist aus Metall und mit Sicherheitsschloss, Rückholsperre und Einsichtsschutz ausgestattet. Die grosse Informationsfläche ist überblickbar gestaltet, so dass der Kunde Informationen schnell erfassen kann.

Der Auftrag für die Herstellung wird gemäss WTO-Richtlinien ausgeschrieben und soll im Herbst 2006 vergeben werden. Die ersten neuen Briefeinwürfe werden Ende 2006 installiert. Anschliessend soll bis 2010 etappenweise das gesamte Briefeinwurfnetz erneuert werden und so ein einheitlicheres Erscheinungsbild erhalten. Beim Austausch der Briefkasten wird im Dialog mit den lokalen und regionalen Behörden auch die Sicherheit und Kundenfreundlichkeit der Standorte überprüft. Auf die Leerung der Briefeinwürfe hat die Erneuerung keinen Einfluss.

Quelle: Medienmitteilung vom 1. Dezember 2005

 

   
Abbildung  
Bildtext Die beiden neuen Modelle des Briefeinwurfes 2010 Typ 1 (klein) und Typ 2 (gross)
Bildquelle © Die Schweizerische Post, Bern
       
Abbildung
Bildtext Der neue Briefeinwurf 2010 Typ 1 an der Forchstrasse 94.
Aufnahme vom 24. Dezember 2006.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Abbildung
Bildtext Inmitten schönsten Gartengrüns ein leuchtend gelber neuer Briefeinwurf der Schweizerischen Post an der Neunbrunnenstrasse 104. Aufnahme vom 13. Juni 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Text Über die vielseitige Verwendung von Postbriefkästen,
oder "
Das Vogelnest im Postbriefkasten"

Der Zürcher Wochen-Chronik vom 9. August 1913 entnehmen wir eine nicht alltägliche Episode, um die vielseitige aber doch nicht alltägliche Verwendung eines Postbriefkastens aufzuzeigen.

Dieses Frühjahr (1913), als das Hotel Dolder wieder eröffnet wurde und der dortige Briefkasten aufs neue benützt werden sollte, entdeckte ein Postangestellter zu seinem Erstaunen, dass ein Meisenpaar sich bei der Eidgenossenschaft eingemietet hatte.

Die Meisenmutter durfte aber ungestört im Briefkasten weiter brüten und den nachherigen Familienzuwachs aufziehen, bis er flügge wurde, denn man war so nachsichtig, sich bis dahin eines anderen provisorischen Briefkastens zu bedienen.

"Die Wochen-Chronik" hat nicht versäumt, das hübsche Idyll aus der Vogelwelt im Bilde festzuhalten.

 

   
Abbildung
Bildtext Das Vogelnest im Postbriefkasten des Hotel Dolders im Jahre 1913.
Bildquelle Zürcher Wochenchronik vom 19. August 1913
       
Links zum
Thema
Kasten für alle Fälle – der neue Einheitsbriefkasten der Schweizer Post ist kein Wurf (Kulturplatz SF 10.01.2007)
 
Wir übernehmen keine Haftung für die Inhalte auf den angegebenen Webseiten

marmor_quader.GIF (316 Byte) Zum Inhalt