Name
Die Polybahn
(Das Polybähnli)
ehemals Zürichbergbahn

 
eröffnet 1889
       
Abbildung
Bildtext Das Polybähnli fährt auf die Talstation zu, aufgenommen unterhalb der Brücke Seiler- / Hirschengraben.
Aufnahme vom 19. Juli 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Text Die Zürichbergbahn nimmt ihren Betrieb auf

1886 wurde die Konzession für den Betrieb der heutigen Polybahn für 80 Jahre erteilt. Der Stadtrat stimmt dem Viadukt beim Central zu, nachdem ein Holzmodell im Massstab 1:1 erstellt wurde. Die Linienführung entspricht noch dem heutigen Zustand. Am 8. Januar 1889 kann die Zürichbergbahn ihren Betrieb aufnehmen und schloss sich gleich in die Herzen der Passagiere und der Presse. Der Letzteren war denn auch zu entnehmen: "Die Bahn debütierte mit Glanz".

1897 wurde der Bahnbetrieb elektrifiziert. Bislang wurde die Bahn mit Wasser angetrieben. Bereits Ende 1923 konnte die Zürichbergbahn ihren millionsten Passagier befördern. 1950 fährt die Bahn erstmals in die roten Zahlen. Die Löwenbräu AG kauft das Gebäude in der sich auch die Talstation befindet und wird somit auch Hauptaktionärin der Bahn. Mancher Zürcher mag sich bestimmt noch an die überdimensionale Löwenbräu-Werbung am Gebäude erinnern.

 

       
Abbildung polybahn_nach1889.jpg (29547 Byte)
Bildtext Die Zürichbergbahn (heute Polybahn) nach 1889 beim Viadukt am Central
Bildquelle Ansichtskarte
   
Abbildung gleisarbeiter_polybahn_1927.jpg (26463 Byte)
Bildtext Gleisarbeiter um 1927 vor der Bergstation der Polybahn
Bildquelle Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich, Zürich
   
Text Der Polybahn drohte das Ende

1966 wird die Konzession für den Betrieb ein letztes Mal verlängert für die nächsten 10 Jahre. Nach ein paar Jahren mit einem hohen Betriebsdefizit beschliesst die Zürichbergbahn-Gesellschaft die Konzession nicht mehr zu erneuern. Im Jahre 1972 versucht der neu gegründete Verein "Pro Polybahn" die Bahn zu erhalten. Dies gelingt 1976 im letzten Moment durch die Schweizerische Bankgesellschaft (heute Union Bank of Switzerland UBS AG) welche extra dafür eine eigene Gesellschaft "SBG-Polybahn AG gegründet hat.

Um die Konzession für die kommenden 20 Jahre zu verlängern wurde die gesamte Anlage inklusive den beiden Beförderungswagen innerhalb 12 Wochen saniert. Die Betriebsführung der Bahn wird neu durch die Verkehrsbetriebe der Stadt  Zürich wahrgenommen. Zwischen dem 29.6.1996 und dem 21.10.1996 wurde die Bahn total saniert. Der Betrieb verläuft nunmehr vollautomatisch.

 

       
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Bildtext Die Polybahn im Jahre 1910 auf einer gezeichneten Ansichtskarte.
Unter der Bahnanlage der Seilergraben, rechts davon die Zähringerstrasse.
Bildquelle Ansichtskarte
   
Text Technisches zur Polybahn

Die Bahn hat eine Länge von 176m und überwindet auf dem Weg vom Central bis ins Hochschulquartier 41m. Die heutige durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit liegt bei 2,5m pro Sekunde. Ihre zwei Wagen können je 50 Personen aufnehmen und somit 1200 Personen pro Stunde befördern.

Den Namen Polybahn hat diese kleine Bergbahn übrigens Ihrer Fahrstrecke zu verdanken. Verbindet sie doch das Central mit den Hochschulen (Polytechnikum). Mit dem alteingesessenen Kosenamen "Studenten-Express" hat sich diese Bahnanlage wohl definitiv in die Herzen der Studenten und der Bevölkerung geschlossen.

 

       
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Bildtext Der gleiche Standort ebenfalls um das Jahr 1910 als Photoansichtskarte.
Diese Ansichtskarte dürfte auch als Vorlage gedient haben zu obiger Karte.
Bildquelle Ansichtskarte
   
Text Neue Nutzung für das alte Bähnli

Mit der Gesamtsanierung im Jahre 1996 mussten auch das seit 1889 genutzte und 7,5 Tonnen schwere "Holzbähnli" ersetzt werden. Nach seiner Ausserbetriebsetzung wurde es von einem Zürcher Künstler, namens Lukas Hofkunst, erworben und in Oerlikon vor dem Restaurant Giesserei ausgestellt. Mangels knapp werdendem Platz drängte sich aber in den folgenden Jahren eine neue Lösung auf.

So kam es, dass der CEVI Pfäffikon die Bahn erwarb und am 30. August 2002 zum Clubhaus CEVI-Schüür in Pfäffikon transportieren liess. Der Verein wollte das alte und nostalgische Holzbähnli in Zusammenarbeit mit Fachleuten restaurieren und fortan als Treffpunkt nutzen.

Die Sanierung hätte trotz beträchtlicher Eigenleistung dennoch stolze 30'000.- Franken gekostet, nicht gerechnet die unzähligen Fronarbeitsstunden. Es ist nicht bös gemeint, aber der Verein dürfte sich ein wenig überschätzt haben und den Aufwand zu gering eingestuft haben. Und wieder einmal wurde der momentane Standplatz der alten Polybahn anderweitig verplant.

Dank der Initiative des Vereins Trammuseum Zürich ist nun aber der Erhalt und die Restaurierung der alten Polybahn gesichert. Am 6. Februar 2009 wurde die Bahnkabine von Pfäffikon in die Werkstatt des Trammuseums, ins ehemalige Tramdepot Wartau in Höngg übersiedelt. Es dürfte noch ein wenig Zeit vergehen bis die Öffentlichkeit das wieder zu recht gemachte Bähnli im Trammuseum bewundern kann. Aber es befindet sich schon jetzt in guten Händen.

 

       
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Bildtext Blick im Jahre 1975 vom Hirschengraben auf die Polybahn mit Central im Hintergrund
Bildquelle Ansichtskarte
   
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Bildtext Das Polybähnli über dem Hirschengraben.
Aufnahme vom 19. Juli 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Und weiter bergwärts entlang der Häuser an der Auf der Mauer und der Leonhardshalde.
Aufnahme vom 19. Juli 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Die Polybahn nach ihrer Renovation in der Bergstation im Jahre 1983.
Bildquelle Ansichtskarte
   
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Bildtext Die Bergstation der Seilbahn Polybahn an der Leonhardstrasse 30 im Winter.
Aufnahme vom 26. Dezember 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Links zum
Thema
Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich, Zürich (Daten, Informationen und Fahrpläne)
Tram-Museum, Zürich
 
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