Name
Die Hohe Promenade
(Parkanlage)
 
benannt 1784
benannt
nach
Die "Hohe Promenade".
Die Promenade in der Höhe auf dem ehemaligen Geissberg
StrNr Parkanlage .
Quelle .
Kreis 1

Planfeld

e4

Quartier(e) Altstadt rechts der Limmat PLZ 8001
   
   
Beginn bei oberhalb Promenadengasse 11 / Rämistrasse 26 Quartier Altstadt rechts d. L.
verläuft über   Quartier  
Ende bei Schanzengasse 29 Quartier Altstadt rechts d. L.
       
frühere
Namen
Hohe Promenade (nun offiziell als Strassenbezeichnung) Jahr seit 8.6.2011 offiziell
Caroline-Farner-Weg (fälschlicherweise off. bezeichnet) seit 1999-2011
Promenadenweg (innoffizielle Bezeichnung) vor 1999
   
Obere Zeltweg (führte über die Hohe Promenade)  
Rossweg (führte über die Hohe Promenade)  
       
Zusatztext Die Hohe Promenade

Das Geissberg-Bollwerk, in Verbindung mit dem Durchbruch des Geissbergs, ab 1784 zu einer "Promenade" umgestaltet und mit einer Alle bepflanzt. Die Promenade war wegen der Aussicht auf Stadt und See schon damals ein geschätzter Ort. Die Bezeichnung "Hohe Promenade" war bis zum 8. Juni 2011 keine herkömmliche und offizielle Strassen- oder Platzbezeichnung im gewohnten Sinne. Bis anhin galt sie als Bezeichnung für die Grünanlage zwischen Schanzengasse, Promenadengasse, Bahnhof Stadelhofen und Rämistrasse.

Über die Hohe Promenade führt uns ein Fussweg der in früheren Zeiten inoffiziell auch Promenadenweg genannt wurde. 1999 wurde er, aufgrund einer falsch angenommen Ausgangslage, fälschlicherweise Caroline-Farner-Weg benannt. Per 8. Juni 2011 korrigierte der Stadtrat, nunmehr im Besitz der richtigen Informationen, diese Sache. Der Verlauf des Caroline-Farner-Weges wurde korrigiert und seither existiert die Hohe Promenade als Grünanlage mit Spielplatz inmitten der Stadt auch ganz offiziell an der gleichnamigen Strassen- und Platzbezeichnung "Hohe Promenade".

Mehr über die Strassenbezeichnung Hohe Promenade.

 

   
Abbildung
Bildtext Blick von der Kanzel auf der Hohen Promenade in Richtung Altstadtkirchen.
Bildquelle Zeitgenössische Zeichnung.
   
Zusatztext Das Nägeli-Denkmal auf der Hohen Promenade

Der Aufgang erfolgte seinerzeit durch die "Kühgasse" (heutige Rämistrasse). Bis 1813 stand ein Pavillon aus Holz auf der Hohen Promenade. 1849 wurde das Denkmal für den Komponisten Hans Georg Nägeli eingeweiht.

1875 wurde durch die Firma Locher & Cie. ein Steinpavillon erbaut. Der ursprüngliche Standort war ungefähr bei der Koordinate 683.874 / 246.922, beim heutigen Steinbrunnen am Caroline-Farner-Weg 31 zu finden. Dieses Denkmal wurde später dann an den heutigen Standort am Hintereingang der Kantonsschule Hohe Promenade verlegt.

Das Nägeli-Denkmal

 

   
Abbildung
Bildtext Spaziergang auf der Hohen Promenade um das Jahr 1900.
Bildquelle Ansichtskarte
   
Abbildung
Bildtext Als das Nägeli-Denkmal noch am alten Standort zu finden war. Im Hintergrund die Reste des Pavillons.
Bildquelle Ansichtskarte um 1900
   
Zusatztext Die ehemalige Schanze am Geissberg

Die Hohe Promenade ist auf der Schanze am Geissberg (ehemaliges Geissberg-Bollwerk) angelegt worden. Diese gehörte zu der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgeführten Befestigung. Bevor wir von der Promenade selbst sprechen wollen wir einen Blick auf ihre Umgebung werfen, und zwar sowohl, wie sie vor dieser Befestigung, als während dem Bestand derselben ausgesehen haben mag.

 

   
Abbildung
Bildtext Blick auf das ehemalige Geissbergbollwerk vom heutigen Stadelhofen aus gesehen.
Bildquelle Zeitgenössische Zeichnung.
   
Zusatztext Der nahe Zeltweg und andere alte Bezeichnungen

Auf der Ostseite haben wir die zwei Zeltwege. der untere, der etwa der jetzigen gleichnamigen Strasse entsprach, und der obere, auch Rossweg genannt, der vom Friedhof im Krautgarten durch den Lindentalgarten und dann ungefähr in gleicher Lage, wie die jetzige Promenadengasse, nur etwas mehr westlich, nach der Falkenburg (Schanzengasse) und von da durch den Kreuzbühl bis auf den Kreuzplatz führte.

Der Name lautete ursprünglich Zeltersweg, das heisst Weg des Zelter oder Zeltrer (eines ausgestorbenen Geschlechts in Zürich). Die tiefen Einschnitte, wie sie jetzt zwischen Promenade und Winkelwiese einerseits, und Privatfriedhof und Falkenburg anderseits bestehen, existierten damals noch nicht.

Der jetzige Hügel der Hohen Promenade hiess Geissbühl, derjenige der Falkenburg Zeltersbühl; der Name Kreuzbühl ist alt. Zwischen dem obern Zeltweg und dem Kamm der Promenade, vielleicht auch über denselben hinüber nach Westen lagen die Wettingerwiesen, die dem Kloster gleichen Namens gehörten, und unterhalb derselben gegen den See zu die Gärten und Weinberge des grossen Hofes Stadelhofen, von dem im Jahre 1424 die Stadt Zürich einen Teil von der Fraumünster-Abtei zu Lehen erhielt.

Nördlich vom Geissbühl lag in einer gewissen Tiefe der Stadtgraben oder "Hirschengraben", in welchem unter Obhut des Hirschenhüters eine Anzahl Hirsche grasten. Ein Stück dieses Grabens war bis kurz vor 1909 zwischen Torgasse und Rämistrasse noch zu erkennen, die aber dort ausgeführt kolossale Baute hat die Spuren desselben verwischt.

Beim Ausgang der Oberdorfstrasse stand das Oberdorftor, und vor demselben die "Sant Barblenkappel vor dem Thor" (Sankt Barbara), daneben der "Rosmarget" (Rossmarkt) etwa da, wo später der Viehmarkt lag und jetzt das Gebäude der Freien Schule sich präsentierte.

 

   
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Bildtext Immer ein gemütlicher Platz zum Verweilen auf der Hohen Promenade.
Bildquelle Ansichtskarte um 1920
   
Abbildung
Bildtext Eine fast ähnliche Karte der Hohen Promenade mit dem Känzeli Richtung Rämistrasse
Bildquelle Ansichtskarte um 1920
   
Zusatztext Die geschichtsträchtige Umgebung der Hohen Promenade

Am Abhang des Promenadenhügels wurde, wahrscheinlich 1661, das Haus zum Garten erbaut, welches sich 1909 im Besitz des Herrn Dr. von Muralt-Planta sich befand.  Der damalige Besitzer jener Liegenschaft, Hans Conrad Werdmüller; langjähriger Seckelmeister und Reichsvogt, 1653 Oberbefehlshaber der Eidgenössischen Hülfsarmee im Bauernkriege, schenkte 1642 der Stadt für die Befestigungsanlage ein Stück seiner Wiese am Geissbühl und erhielt dafür die Bewilligung in seinem Gute vor dem Oberdörfler Tor ein Haus nach seinem Belieben zu bauen.

Etwa gegenüber stand auf der Höhe der 115 Fuss hohe Geissturm, etwa da, wo jetzt die Häuser zur Winkelwiese sich befinden. Er gehörte zu den älteren städtischen Befestigungen und war immer mit einer Wachmannschaft besetzt.

Da brachte man 1651, die aus mehr als 400 Zentnern Pulver bestehende Munition der dreizehn Zünfte, aus dem Wolfsturm beim Obmannamt in den Geissturm. Aber schon am 10. Juni 1652 entzündete ein Blitzstrahl diesen Vorrat und zersprengte den Turm mit solcher Gewalt, dass sehr grosse Steine über die ganze Stadt hin, ja selbst über den See nach Wollishofen geschleudert wurden.

Einer der Steine, welche besonders zahlreich in der Gegend des Grossmünsters niederfielen, ist in die Gartenmauer hinter dem Haus zum kleinen Paradies an der oberen Kirchgasse eingefügt worden und trägt die Inschrift: "Strahlabend 10. Juni 1652". Diese Explosion verursachte an den Gebäuden der Stadt einen Schaden von einigen hunderttausend Gulden.

 

   
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Bildtext Ausblick von der Hohen Promenade auf die Stadt
Bildquelle Gemälde von 1850
   
Zusatztext Das Blutgerüst - eine ehemalige Richtstätte

Es ist noch einer weiteren historisch wichtigen Örtlichkeit in dieser Gegend Erwähnung zu tun, "des Hegnauers Matte", auf welcher am 6. April 1489 der Bürgermeister Hans Waldmann hingerichtet wurde. Es ist jetzt ziemlich sicher festgestellt, dass dieselbe zwischen dem untern und obern Zeltweg und zwar zuvorderst gegen die Stadt Zürich zu lag, so dass sie den Nordwestabhang des Geissbühl bildete und bis zu den Wettingerwiesen hinaufreichte.

Das Blutgerüst mag etwa in der vorderen Ecke des Friedhofs gestanden sein, so dass es von der weit herum an den Höhen und im Tal gelagerten Volksmenge wohl gesehen werden konnte. Nach den vorhandenen Überlieferungen wurde der Bürgermeister hier hinausgeleitet, und er nahm dann einen rührenden Abschied von dem ringsherum versammelten Volke, das mit ihm betete. Nachdem ihm der Scharfrichter die Oberkleider ausgezogen hatte, stieg der Verurteilte über einen Laden auf die Totenbühne und dankte Gott, dass so viele mit ihm beten.

 

   
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Bildtext Hans Waldmann bei seiner Hinrichtung auf dem Blutgerüst, gezeichnet von Diepold Schilling.
Bildquelle Luzerner Chronik von Diebold Schilling aus dem Jahre 1513
   
Zusatztext Der Schanzenbau

Durch die Anlegung der Schanzen, dann aber namentlich auch durch die Erstellung des Durchbruchs an der Rämistrasse erfuhr diese Gegend eine wesentliche Umgestaltung. Das Geissbergbollwerk wurde da errichtet, wo am Südenende der Promenade der Pavillon stand und unterhalb demselben das Gut zum Greifenstein liegt.

Das Bollwerk wurde auf dem Moränenhügel der Hohen Promenade angelegt, ein Stück Mauerwerk und Tunnel blieben erhalten, letzterer jedoch teils verschüttet. Der Tunnel führte angeblich vom Zeltweg unter der französischen Kirche zur Stelle, über der das Maschinenhaus der Seilerei Denzler stand. (NZZ 1932, Nr.1644).

Die beiden Einstiegsstollen sind heute übrigens noch bekannt. Der obere Einstiegsstollen dient heute als Badezimmer der in der alten Seilerei untergebrachten Wohnung. Der untere Verteidigungsstollen darf noch heute seine unberührte Ruhe geniessen. Das St. Anna-Ravelin befand sich dann weiter nördlich bis zur ehemaligen Richtstätte Waldmanns und gegen Rämistrasse / Pfauen hinunter.

 

   
Zusatztext Die Hohe Promenade heute

 

   
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Bildtext Blick vom "Känzeli" über die Promenade, Richtung See, Häuser an der Rämistrasse und Kantonsschule Hohe Promenade.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick vom "Känzeli" auf der Hohen Promenade auf den hier noch als Caroline-Farner-Weg benannten Weg über die Promenade. Links davon die Kantonsschule Hohe Promenade.
Aufnahme vom 26. Dezember 2005.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von den Hausdächern der Rämistrasse hinweg über die Rämistrasse in Richtung Hohe Promenade.
Aufnahme vom 5. April 2008.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Das Känzeli zur Rämistrasse wirkt leider auch nicht mehr so einladend wie früher.
Aufnahme vom 18. Oktober 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Promenade aus hinab auf die ehemalige Seilerei Denzler. Hier in diesem langen
Gebäude wurden einst Seile gedreht. Aufnahme vom 26. Dezember 2005.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Der Eingang zur ehemaligen Seilerbahn und dem Aufgang zur Hohen Promenade von der Rämistrasse.
Aufnahme vom 18. Juli 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick auf den Pausenplatz der Kantonsschule und das Nägeli-Denkmal.
Aufnahme vom 26. Dezember 2005.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Ein Blick zurück zum Aussichtspunkt "Känzeli".
Aufnahme vom 26. Dezember 2005.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Hohen Promenade auf die Häuser der nahen Olgastrasse.
Aufnahme vom 13. Januar 2008.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Über die alte Seilerei hinweg ein wunderschöner Ausblick auf den See und das im Aufbau befindliche Riesenrad für die Streetparade. Aufnahme vom 19. Juli 2008
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Hohen Promenade hinab durch den Anfang der Schanzengasse.
Aufnahme vom 19. Juli 2008
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Promenade beim Aufgang Privatfriedhof über den Stadelhofen und die Glarner Alpen.
Aufnahme vom 19. Juli 2008
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Der Herbst hat auch auf der Hohen Promenade Einzug gehalten.
Aufnahme vom 23. Oktober 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext 2009: Sanierung des Flachdaches der Kantonsschule Stadelhofen

Gemäss einem Aushang an einem Baustellengitter auf der Hohen Promenade, werden zwischen Juli und Oktober 2009 Sanierungsarbeiten am Flachdach der Kantonsschule Stadelhofen durchgeführt. In dieser Zeit ist teilweise der Durchgang Schanzengasse über die Promenade gesperrt.

Da die Kantonsschule Stadelhofen in den Hang gebaut wurde und sich ein grosser Teil des Schulgebäudes direkt unterhalb der Hohen Promenade befindet, müssen auch grosse Teil vor dem Spielplatz aufgerissen werden. Der auch sonst eher unattraktive Spielplatz ist derzeit nur über die Rämistrasse erreichbar.

 

   
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Bildtext Die Hohe Promenade einst gern genutzte Spaziergegend heute eher die ewige Baustelle.
Erste Andeutungen einer grösseren Baustelle. Aufnahme vom 19. Juli 2008
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Ein Jahr später versperren Baustellengitter den Durchgang über die Promenade.
Aufnahme vom 18. Juli 2009
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Ab hier läuft man praktisch auf dem Dach der Kantonsschule Stadelhofen.
Aufnahme vom 18. Juli 2009
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Die Baustelle im Hintergrund dürfte für Kinder bald interessanter sein als der eigentliche Spielplatz.
Aufnahme vom 18. Juli 2009
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Links zum
Thema
Hohe Promenade (Strassenbezeichnung)
Caroline-Farner-Weg
Friedhof auf der hohen Promenade
Kantonsschule Hohe Promenade (ehemals Höhere Töchterschule)
Privatfriedhof Hohe Promenade
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