Name
Die Gutenbergstrasse
 
benannt 1947
benannt
nach
Johannes Gutenberg (um 1400-1468).
Mit richtigem Namen Johannes Gensfleisch.
Erfinder der Buckdruckerkunst und zugleich Pionier des mechanischen Buchdruckes.
StrNr 748 1347
Quelle StRB
Kreis 2

Planfeld

M14

Quartier(e) Enge PLZ 8002
   
   
Beginn bei Bederstrasse 4 Quartier Enge
verläuft über   Quartier  
Ende bei Parkring 31 Quartier Enge
       
frühere
Namen
Ringger-Strasse Jahr vor 1900 bis sicher 1913
  Bestimmt nicht mehr ab 1932
   
   
       
Zusatztext Johannes Gensfleisch alias Johannes Gutenberg (um 1400-1468)

Ungefähr um das Jahr 1400 im deutschen Mainz als Johannes Gensfleisch geboren. Bekannt wurde er aber erst unter seinem Beinamen "Gutenberg", den seine Familie erst ab den 20er Jahren des 15. Jahrhunderts verwendete.

Dieser Beiname war nicht etwa als Künstlername zu verstehen, vielmehr war es zu dieser Zeit und Gegend üblich den Namen mit dem Hof- oder Hausnamen zu ergänzen. Da der elterliche Hof den Hausnamen "zum Gutenberg" besass, hiess der junge Johannes fortan ebenfalls Gutenberg.

Zu seinen berühmtesten Werken zählt natürlich die "Gutenbergbibel" die in den Jahren 1452 bis 1454 in Mainz entstanden ist, sie gilt auch heute noch als eines der wichtigsten Bücher der Inkunabelzeit (bis zum 31. Dezember 1500 gedruckten Schriften aus der Frühzeit des Buchdrucks).

Am 3. Februar 1468 verstarb Johannes Gutenberg im deutschen Mainz.
Seine Erfindung setzte ihm ein Jahrhunderte überdauerndes Denkmal.

 

       
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Zusatztext Zürichs erster Buchdrucker

Obwohl die Strasse Johannes Gutenberg gewidmet ist, möchte ich es nicht unterlassen auch ein paar Worte über den Zürcher Buchdruck zu verlieren.

Der erste Jünger der schwarzen Kunst (Buchdruckerkunst) in der Stadt Zürich hiess übrigens Christoph Froschauer, geboren etwa um 1490 im oberbayrischen Kastl und verstorben an der Pest am 1. April 1564 in Zürich.

Bereits 1515 kam er nach Zürich wo er als Angestellter von einem Hans Rüegger half eine Druckerei aufzubauen. Nach dessen Tod im Jahre 1517 übernahm Christoph Froschauer die gemeinsam aufgebaute Druckerei und heiratete die Witwe Rüegger. 1519 erhielt er das Bürgerrecht der Stadt Zürich zugesprochen.

Zu Christoph Froschauers berühmtesten gedruckten Werken zählt unweigerlich die von Huldrich Zwingli übersetzte "Zürcher Bibel", die 1530 gedruckt wurde.

Die heute noch bestehende Firmengruppe Graphische Betriebe Orell Füssli stammt aus den Wurzeln von Christoph Froschauers Druckerei.

Ihm zu Ehren ist im Jahre 1865 die Froschaugasse benannt worden.

 

       
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Zusatztext Die Gutenbergstrasse

 

       
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Bildtext Neben der Bederstrasse Nr. 4 beginnt hier die Gutenbergstrasse.
Aufnahme vom 9. Januar 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext

Die ehemalige Ringger-Strasse

In den Plänen vor 1900 finden wir anstelle der Gutenbergstrasse die Bezeichnung Ringger-Strasse. Ganz sicher habe ich diese alte Strassenbezeichnung noch 1913 gefunden. Spätestens jedoch ab 1932 erscheint in den Stadtplänen und Verzeichnisses der Begriff Gutenbergstrasse. Dies obschon die offizielle Benennung erst 1947 erfolgte.

Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass mir der Name "Ringger" im Zusammenhang mit diesem Quartier keinen Zusammenhang liefert. Ich muss annehmen, dass ein bestimmtes Mitglied der Familie "Ringger" geehrt werden soll.

So gab es unter anderem den berühmten Zeichner und Kupferstecher Johann Rudolf Ringger (1841-1908) der sehr viele schöne Ansichten um Zürich gestochen hatte.

Oder handelte es sich beim gesuchten "Ringger" um einen ehemaligen Haus- oder Grundbesitzer mit diesem Namen an dieser Strasse?

Auch in der heutigen Zeit gibt es noch sehr viele Personen mit dem Familiennamen "Ringger", alleine heute in der Schweiz um die 300.

Ein weiterer berühmter Träger dieses Namens war auch Prof. Kurt Ringger (1934-1988) an der Universität Mainz. Nebst seiner beachtlichen internationalen Forschungen in den Bereichen der französischen, italienischen und provenzalischen Literaturwissenschaft war er auch ein grosser Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Noch heute wird jährlich der nach ihm benannte und von ihm gestiftete Kurt-Ringger-Preis verliehen. Der Preis, dotiert mit einer Summe von 5000 Euro, zeichnet eine ausgezeichnete Arbeit aus dem Bereich der romanistischen Sprach-, Literatur- oder Kulturwissenschaft aus.

 

       
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Bildtext Die ehemalige Ringgerstrasse, heute besser bekannt als Gutenbergstrasse.
Bildquelle Ursprüngliche Bildquelle Stadtplan von 1900 (© Stadt Zürich)
   
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