Objekt /
Adresse

Der Bahnhof Zürich-Enge
Tessinerplatz 10-12 / Bederstrasse 1-3

 
erbaut 1925-1927
Hausname Bahnhof Zürich-Enge Abbruch -
Quartier(e) Enge Stadtkreis 2 PLZ 8002
       
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Bildtext Blick auf den Bahnhof Enge linkerhand den Tessinerplatz und rechts die Bederstrasse.
Im Hintergrund thront die Kirche Enge.
Bildquelle Ansichtskarte um etwa 1930
       
Text Der heutige Bahnhof Zürich-Enge

Bereits im Jahre 1875 wurde die erste Bahnstation in der Enge in Betrieb genommen, dieser ehemalige alte Bahnhof Enge befand sich an der heutigen Strassenkreuzung der Alfred-Escher-Strasse mit der General-Wille-Strasse. Die Bahnstation gehörte zur Linksufrigen Seebahn, einer Eisenbahnstrecke zwischen dem Hauptbahnhof Zürich und Ziegelbrücke, welche 1875 von der Nordostbahn eröffnet wurde. Mit einigen anderen Bahnbetreibern wurde im Jahre 1901 die Nordostbahn in die neu gegründete SBB, den Schweizerischen Bundesbahnen, integriert.

Der heutige uns bestens vertraute Bahnhof Enge am Tessinerplatz wurde erst mit der Tieferlegung und gleichzeitigen Elektrifizierung der linksufrigen Seebahnlinie erbaut und 1927 eröffnet. Fortan erreichte man von Wollishofen her kommen den Bahnhof Enge durch den Rietbergtunnel, auch Engetunnel (ca.903m) genannt, und fuhr dann weiter durch den Ulmbergtunnel (ca.848m) in Richtung Wiedikon und weiter zum Hauptbahnhof.

Der Doppelspurige Bahnhof Enge der linksufrigen Seebahn war auch international von grosser Bedeutung, hielt doch hier auch manch ausländischer Zug erstmals auf Zürcher Boden. Einige von ihnen bedienten sogar nur den Bahnhof Zürich-Enge ohne überhaupt bis zum Hauptbahnhof weiterzufahren. Aber auch viele Schnellzüge von und nach dem Gotthard und ins Bündnerland verkehrten über Zürich-Enge. Beides entfiel nach dem Jahre 1990 merklich, infolge modernerer Technik, Automatisierung und neuer Linienführungen.

 

       
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Bildtext Blick aus der Luft auf die Überbauungen am Tessinerplatz beim Bahnhof Enge im September 1984.
Bildquelle Aufnahme: Vogt / © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv /
Beachten Sie vor einer allfälligen Bildnutzung die Lizenzbedingungen "Creative Commons" zu diesem Werk.
   
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Bildtext Der Bahnhof Enge am Tessinerplatz im Februar 1955.
Versuchsaufnahmen erstellt mit einer zu prüfender Panorama-Kamera aus Japan
Bildquelle Aufnahme: unbekannt / © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv /
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Text Das Bahnhofsgebäude

Das Bahnhofsgebäude Zürich-Enge wurde in der Zeit von Mai 1925 bis Oktober 1927 erbaut nach den Plänen Architekten und Gebrüder Werner Pfister (1884-1959) und Otto Pfister (1880-1959). Als Vorbild diente ihnen dazu der von Paul Bonatz (1877-1956) und Friedrich Eugen Scholer (1874-1949) entworfene Stuttgarter Hauptbahnhof in Deutschland. Noch heute kann man sehr viele bauliche Parallelen an diesem schlichten und schmucklosen aber doch pompös wirkenden Gebäude finden.

Mit dem Einzug der vermehrten Automatisierung, neuen Streckenführungen und somit auch dem merklichen Wegfall von Fern- und Auslandszügen wurden auch viele Bahnhofseinrichtungen überflüssig. In den einstigen grossen und pompös wirkenden Bahnschalterhallen, der Gepäckexpedition und den ehemaligen Diensträumen mit Stellwerktableau des Bahnhofvorstandes finden sich heute diverse Geschäfte und Verpflegungsbetriebe.

 

       
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Bildtext Als er noch nicht Tessinerplatz geheissen hat. Am 1. März 1927 fand die feierliche
Einweihung des Bahnhof Enge statt.
Bildquelle Tiefbauamt der Stadt Zürich (Baubeschrieb)
   
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Bildtext Bereits 1935 diente die Luftansicht als Vorlage für eine Ansichtskarte.
Bildquelle Tiefbauamt der Stadt Zürich (Baubeschrieb)
   
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Bildtext Der Anfang der Seestrasse mit dem Tessinerplatz und rechterhand der Anfang der Bederstrasse.
Aufnahme vom 22. August 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Das Bahnhofsgebäude mit der Haltestelle Bahnhof Enge-Bederstrasse.
Aufnahme vom 9. Januar 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Die Gleisanlagen

 

       
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Bildtext Blick vom Rietbergtunnel aus auf die Gleisanlagen des Bahnhofs Enge und die rechts davon verlaufende Seestrasse mit den Liegenschaften Nr. 25, 27, 37 und 39. Aufnahme vom 15. August 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Bederstrasse auf die Gleisanlagen des Bahnhofs Zürich-Enge.
Aufnahme vom 1. November 2005.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick von der Bederstrasse auf die Gleisanlagen des Bahnhofs Zürich-Enge.
Aufnahme vom 22. August 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Die Einfahrt in den Rietbergtunnel entlang der Seestrasse, wo früher der alte Friedhof Enge war.
Aufnahme vom 28. Juli 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Blick im Bahnhof Zürich-Enge über die Bahnsteige 2 und 1 in Richtung Ulmbergtunnel.
Aufnahme vom 28. Juli 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Zugsab- und Durchfahrt im Bahnhof Enge, die S-Bahn verschwindet im Rietbergtunnel
in Richtung Zürich-Wollishofen. Aufnahme vom 28. Juli 2010.
Bildquelle Youtube
   
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Bildtext Ein- und Abfahrt zweier S-Bahn-Züge im Bahnhof Zürich-Enge auf den Gleisen 1 und 2 an einem regnerischen Sommertag am 28. Juli 2010. Bahnhofsleben mit zwei SBB Re 450 mit Doppelstock-Pendel-Zügen (DPZ).
Bildquelle Youtube
   
Zusatztext Der Bahnhof Enge - Einstiges Tor zum Tessin

Es kommt nicht von ungefähr, dass ausgerechnet beim heutigen Bahnhof Enge ein Platz auf den Namen "Tessinerplatz" benannt wurde. Bereits im Sommer des Jahres 1894 verkehrte ein Frühschnellzug der Südostbahn ab dem Bahnhof Enge, damals noch beim alten Bahnhof Enge an der heutigen Ecke Alfred-Escher-Strasse / General-Wille-Strasse, über die Strecke Wädenswil nach Goldau. Von dort aus sicherte die Gotthardbahn ihre Anschlüsse durch den Gotthard ins Tessin.

Selbstverständlich war auch die umgekehrte Fahrtrichtung sehr begehrt. Und so war für viele Fahrgäste aus dem Tessin der Platz vor dem Bahnhof Enge, dem heutigen Tessinerplatz, die erste Begegnung mit der grossen Stadt Zürich. Mit dem Tunneldurchstich durch den Albis verlor die Strecke jedoch schnell wieder an Attraktivität. Mit der dann eröffneten und heute noch durch die SBB genutzte Streckenführung Thalwil - Zug - Luzern - Goldau wurde der ehemalige Liniebetrieb über Wädenswil eingestellt.

Der merkliche Wegfall der unzähligen Schnellzüge und internationalen Zugsverbindungen hatte sodann zur Folge, dass das ursprüngliche dritte Gleis nicht mehr benötigt wurde und zugunsten eines breiten Perrons entfernt und aufgeschüttet worden ist. Ursprünglich war noch vorgesehen das dritte und bereits bestehende Gleis bis zum Bahnhof Zürich-Wiedikon weiterzuführen. Für dieses Vorhaben wäre aber ein zweiter Tunneldurchstich durch den Ulmberg nötig gewesen, somit mag es nicht erstaunen, dass dieses äusserst kostenintensive Unterfangen sehr schnell vom Tisch war.

 

       
Abbildung
Bildtext Hinter dem Gleis 2 befand sich früher noch ein drittes Gleis, dieses wurde jedoch nach 1990 entfernt
und zu Gunsten eines breiteren Perrons zugeschüttet.Aufnahme vom 28. Juli 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Jahr Hausgeschichte
   
   
   
   
   
Links zum
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Der alte Bahnhof Zürich-Enge am ehemaligen Alfred-Escher-Platz
Der ehemalige Alfred-Escher-Platz in der Enge
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